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Jungle, Drum'n Bass, Breakbeat |
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Last Update
31.10.99
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Old Stuff aus den Print Issues 1-98 / 2-98 |
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Mr. Twister |
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MC One vs. Most Wanted |
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Mr. Twister | ||
Als erstes kommt natürlich unsere heissgeliebte Standardfrage, wie kommst Du zu Jungle? |
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Zum Jungle bin ich 1990 gekommen, als ein Freund von mir aus London, Perry Wilson von der WRH Crew (We Rock Hard) und der PFB Crew für ein Jahr in Bochum lebte und er schon damals Breakbeats in unserem damaligen Hip Hop Club gemixt hat. Weil ich damals sehr mit Hip Hop und Reaggae beschäftigt war, unter anderem auch 1988 in einer Reaggae und Ska Band spielte, war der Weg nicht mehr weit. Letztendlich bekam ich den richtigen Kick vom ersten Ruhrgebietler Jungle DJ Task von unserer damaligen TBF Crew (To Be Fresh) in Bochum. 1991 hatte ich dann endlich meine ersten Decks. Dank und Respect an DJ Task an dieser Stelle. | |
Du machst ja nun sehr viel in der Jungle-Szene, Recordstore, Produzieren, Radio und natürlich Deejaying. Was ist Dir davon das Wichtigste? |
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Alles ist wichtig! Das eine geht ohne das andere nicht. Leider ist alles auch sehr zeitintensiv und so rückt nach Bedarf das eine oder andere mal in den Vordergrund. Momentan möchte ich die meiste Kraft ins Produzieren stecken. | |
Welchen Style fährst Du als DJ, welche Scheiben sind cool? |
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Ich kann mich keinem Style festsetzen, da die Musik sich immer weiterentwickelt, und mich immer neue Sounds beeinflussen und kicken. Dank Subtown habe ich natürlich auch immer eine Flut von neuen Platten, die ich verarbeiten muss. Ich hoffe jedoch, dass in Zukunft noch mehr gute Scheiben aus Deutschland kommen, um die Szene wachsen zu lassen. Techno wäre in Deutschland nie so gross geworden, wenn es das musikalische Potential nicht aus eigenen Reihen gehabt hätte. | |
Ihr seid mit dem Subtown-Recordstore in Bochum vor einiger Zeit umgezogen, Eurem Namen folgend unter die Stadt, deep in da Underground... |
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Genau, wir sind jetzt in der U-Bahn-Station am Schauspielhaus in Bochum. Das ist ein Spot, den jeder sehr leicht findet und auch sonst interessanter ist, da es direkt vier Vinylstores in unserem Viertel gibt. Wir fühlen uns sehr wohl, da wir hier unsere Ruhe gefunden haben und uns keiner sagt wie laut oder leise wir seien sollen. Wir haben mehr Platz, um unsere Projekte zu bearbeiten, und sind es gewohnt ohne Tageslicht auszukommen, da wir ja doch alle Nachtschwärmer sind. | |
Manchmal hat man ja hier den Eindruck, dass das Ruhrgebiet mal wieder alles verpennt, Jungle-Parties sind eher rar, eine städteübergreifende Szene noch nicht wirklich in Sicht. Wie siehst Du das? |
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Ich sehe das etwas anders. Das Ruhrgebiet arbeitet besser zusammen als es vielleicht aussieht. Man disst sich nicht weg und macht Parties zusammen. Das eigentliche Problem sind die Clubs. Alle suchen einfach nach einer passenden Location und sind froh, wenn man einen Ort findet an dem man endlich zu akzeptablen Konditionen regelmässig etwas machen kann. | |
Mit der Jungle Talk Tour bist Du ganz gut durch Deutschland gekommen. Wie war das, jedes Weekend in einer anderen Stadt und wo geht' s denn nun ab? |
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Ich denke, dass die Tour ein Erfolg war und mit Sicherheit haben wir ein Menge Spass mit Wildchild und Stephan Enders gehabt, denn man kann sich bei einer solchen Tour nur wünschen mit coolen Leuten unterwegs zu sein. Besonders zu erwähnen ist Stuttgart, cool, dann der Osten, die nette Athmosphäre in Berlin und der Rave-Charakter in Bremen. Aber nett war's eigentlich überall. | |
Du legst oft mit DMC Quincy als MC im Team auf, wie ist Eure Zusammenarbeit? |
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Ein Hoch auf Quincy, den DMC. Er kratzt teuflisch gut, was wir leider nicht immer zum Einsatz bringen können. Unsere Zusammenarbeit ist das DJ-Team Bassinvader, bei dem ich auflege und er mit einem zweiten Mixer und einem dritten Plattenspieler kratzt, Hip Hop Instrumentals und Acapellas unter den Sound legt und dazu MCeed. Das macht einen Heidenspass und ist effektiv, da vier Hände mehr schaffen als zwei. Natürlich verbindet uns auch eine dicke Freundschaft und ich finde es super, dass er ein deutschsprachiger MC ist. | |
Auf evosonic Radio habt Ihr ja auch eine regelmässige Sendung, den Bassinvader Jam (jeden Freitag von 23 bis 1 Uhr). Welches Konzept steckt dahinter und wie ist das Feedback? |
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In der Sendung werden jede Woche Platten im Mix vorgestellt, normalerweise mit Quincy am Mikrofon. Es gibt regelmässig Gäste von überall oder aus der Posse wie zum Beispiel DJ TASK & MC Scout oder DJ Prime. Die Sendung läuft jetzt über ein Jahr und Feedback gibt's aus ganz Deutschland, aber auch aus unseren umliegenden Ländern in Europa. Der Hammer war ein Fax aus Warschau. Wicked | |
Trotz Deiner vielen Aktivitäten verschwindest Du von Zeit zu Zeit im geheimen unterirdischen Studio, was wird da noch kommen? |
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Subtown Records soll natürlich nicht nur für den Plattenladen stehen, sondern auch endlich ein Label werden, wobei zeitmässig leider noch keine Termine in der Luft liegen, da bis jetzt immer irgendetwas die Labelgeschichte nach hinten geschoben hat. Also lasst Euch überraschen, wann es endlich abgeht. | |
Peace |
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MC One vs. DJ Most Wanted |
Introducing |
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In seiner Heimatstadt Berlin hat er 1993 erst nur so zum Spass als MC Al Cap-One angefangen, nennt sich jetzt MC One und legt seit 1994 auch als DJ Most Wanted auf. | |
MC versus DJ |
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Ich mach inzwischen lieber DJing, ist ein persönliches Ding, bedeutet für mich, Sachen zu machen, die noch nicht gemacht wurden. Es ist immer noch keine eigenes Ding, wenn Du zu deutschen DJs auf englisch MC machst - auf deutsch mcen wär' der logische Schritt, der die Sache nocht weiterbringen würde. Wenn man Quincy hört, sieht man dass es Sinn macht. | |
Berlin |
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Seit es die hard:edged Parties im WMF gibt, hat sich vieles verändert, war früher superschräg, hat jeder sein eigenes Brot gebacken, gibt ja viele gute DJs in Berlin, und es gab schon so zwei oder drei Lager, und einige Leute dazwischen, aber legen jetzt fast alle bei hard:edged auf, gibt jetzt eine feste Szene von dreihundert Leuten, die auch wissen, was sie wollen und es war Stoffel, der da viel für gemacht hat. Jetzt schliesst sich der Kreis. | |
Medienhype |
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Es ist im Moment sehr schwer die Sache so gerade durchzuziehen, du kriegst es jetzt einfach schneller auf CD, auf Tape oder hörst es im Radio, gibt auch mehr drum'n bass, den normale Leute hören können, sag' ich jetzt mal so. Es ist schon schwierigso extem inovativ zu bleiben und die Energie in der Musik zu erhalten. Auf alle Fälle darf man nicht vergessen, warum es drum'n bass gibt, ist ein bestimmtes Gefühl, woraus irgendwann eine Sprache und auch Musik wird, es ist wirklich 'was eigenes, eine harte und eigene Sprache, ohne irgendeine Massentauglichkeit. Aber es ist immer noch alles möglich, wenn dieses Lebensgefühl nicht verloren geht, aber ich kann mir auch vorstellen, dass man viel kaputtmachen kann, zuviel falsch machen kann, es ist im Moment eine zwiespaltige Sache, auf der einen Seite voller Enthusiasmus und auf der anderen so eine Art Endzeitstimmung. | |
Style |
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Man sitzt inzwischen länger vor den Platten und überlegt wie man die Leute rocken kann, nicht nur, wie zwei Scheiben zusammenpassen... Es geht um die Sttimmung, dass man erfasst, wie klingt die Scheibe und wie fühl ich mich im Club, wenn die kommt, ist auch facettenreicher georden, kann nicht 2 Stunden Two Step auflegen. Ich versuche Musik aus allen Richtungen zu benutzen. Man kann sich nicht mehr auf einen Style festlegen. | |
1998 |
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Es wird viel professioneller werden, Jungle wird den Produktionsstatus bekommen, wie zum Beispiel Jazz, es sind jetzt Leute lange genug dabei, um genug Erfahrung zu haben, um zu wissen, wie man's auf den Punkt bringt. Bukem und seine Jungs gehen weit nach vorne, da sind Sounds dabei, die noch nie benutzt wurden, die einfach superfett sind, mehr als funky, viel fetter als so'ne Funk-Gittarre, aber nicht so ausgerinsed, haben ein paar Ideen am Start, die ultra sind. Metalheadz gibt's fast nicht mehr, gibt keiner mehr Tracks ab. Roni Size wird viel machen, die Funk-Sache weiterentwickeln, hat die Sache sehr tight gemacht, dass es gut klingt. Krust wird sein Dope Dragon-Album veröffentlichen. Hype macht Musik für Computerspiele und auch für Filme, hab' ich gehört, verdient richtig Kohle. Und Ed Rush und Optical machen im Moment auch richtig viel, den main basic club sound. Ich spiel zur Zeit aber auch viele deutsche Produktionen, teilweise über fünfzig Prozent, das wird auch mehr werden, hoffe, dass das so richtig an den Start kommt. |
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